Wie erklärt man Eltern die Myopie?

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Autorin: Wendy Sethi, FBDO CL, FBCLA

Das Wissen über die Myopie fällt bei Eltern sehr unterschiedlich aus. Diejenigen, die selbst kurzsichtig sind, wissen aus eigener Erfahrung, wie lästig ein verschwommenes Sehen ist. Sie wissen eventuell bereits über die augengesundheitlichen Probleme, die mit der Myopie verbunden sein können, bescheid. Dies vereinfacht das Gespräch vergleichsweise, da ich die Erfahrungen ihres Kindes mit ihren eigenen Erlebnissen in Zusammenhang bringen kann.

Die tendenziell schwierigeren Gespräche sind diejenigen mit Eltern, die nicht kurzsichtig sind. Bei diesen beginne ich meistens mit einer Veranschaulichung, wie sich ein verschwommenes Sehen für die Betroffenen darstellt. Die Zuhilfenahme von Plusgläsern bietet eine Möglichkeit der Darstellung. Wenn es sich um eine weitsichtige Person handelt, die ihre Brille nicht trägt, kann meine Vorführung allerdings völlig wirkungslos sein! Meiner Ansicht nach stellt der Myopie-Simulator auf der Website von CooperVision eine bessere Möglichkeit zur Veranschaulichung der Myopie dar.  Der Simulator zeigt wirkungsvoll den Seheindruck des Kindes je nach Höhe der Myopie auf und das Kind kann anhand der Darstellung bestätigen, dass der gezeigte Grad des verschwommenen Sehens dem entspricht, wie er von dem Kind tatsächlich ohne Korrektur wahrgenommen wird.

Ich bin ein großer Fan davon, Bilder zur Visualisierung für meine Kunden zu skizzieren. Eine schnelle Skizze eines Auges, welche veranschaulicht, dass ein myopes Auge länger gebaut ist, hilft sowohl dem Kind als auch den Eltern dabei, zu erkennen, welche Situation vorliegt. Viele Hersteller verfügen über großartige Bilder, die ebenfalls wirklich hilfreich sein können. Es ist auch nützlich, nochmals darauf zurückzukommen, wenn die Myopie stärker wird. Alle anderen Körperteile des Kindes wachsen und somit ist es einleuchtend, dass das Auge ebenfalls wächst und sich dadurch auch die Refraktionswerte ändern. Ich erkläre, dass ein myopes Auge schneller wächst als üblich und dass wir durch das Myopie Management versuchen, das axiale Längenwachstum auf einem normaleren Niveau zu halten, statt nur den Refraktionsfehler zu korrigieren. Dadurch werden die Eltern auf die Tatsache vorbereitet, dass sich die Refraktionswerte auch beim Myopie Management ändern können, jedoch weniger stark als dies sonst möglicherweise der Fall gewesen sein könnte.

Das Thema einer potenziellen und mit der Myopie in Verbindung stehenden Augenerkrankung ist schwierig. Um das Thema auf eine weniger angsteinflößende Art und Weise zur Sprache zu bringen, verwende ich einen schönen Satz, den ich von einem praktizierenden Kollegen und dem früheren BCLA-Präsidenten, Indie Grewal, übernommen habe. Der Satz sagt folgendes aus: „Das Verlangsamen des Fortschreitens der Myopie wird dabei helfen, die zukünftige Augengesundheit eines Kindes zu schützen.“ Wenn die Eltern möchten, können sie sich dann nach weiteren Informationen erkundigen. Ich beantworte dann ihre Fragen, statt ihnen schlechte Nachrichten zu übermitteln.
 

Information zur Autorin:

Wendy Sethi erwarb die Qualifikation als Augenoptikerin für Kontaktlinsen im Jahr 2000 und ist außerdem Expertin für neuro-linguistisches Programmieren. Als zertifizierte professionelle Rednerin weist sie mehr als 10 Jahre Erfahrung bei der Vermittlung von Fortbildungsinhalten in unterschiedlichen Umgebungen auf. Sie verfügt über Erfahrung im Praxismanagement und hat klinische Artikel für Optometrie-Fachzeitschriften verfasst und ist Fellow der BCLA. Sie praktiziert jetzt in Teilzeit, während sie zugleich als freiberufliche Beraterin für CooperVision tätig ist.

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