Welche Nährstoffe sind wichtig für unsere Augen?

Eine gesunde Ernährung ist wichtig für Körper und Geist. Sie ist die Basis für unsere Vitalität, ein starkes Immunsystem, Kraft, Leistungsfähigkeit, Ausdauer, eine ausgeglichene Psyche und … auch für gesunde Augen. Mit unseren Augen nehmen wir unser Umfeld wahr, mit ihnen kommunizieren wir, entdecken wir und tauschen Emotionen aus. Unsere Augen sind unverzichtbar für unsere Arbeit, zuverlässige Wegweiser und Beobachter. Gründe genug, um ihnen etwas Gutes zu tun.

„Das Auge isst mit“, sagt man treffend. Und das stimmt nicht nur in visueller Hinsicht beim Blick auf ein appetitanregend arrangiertes Menü. Für die Funktionsqualität unserer Augen spielen auch die Inhaltsstoffe eine wichtige Rolle. Mit dem richtigen „Futter“, den richtigen Nährstoffen, können wir im Do-it-yourself-Verfahren unser Sehvermögen auf natürliche Weise fördern und verbessern.
 

Welche Zutaten benötigen wir, um unser Auge auf kulinarischem Weg zu verwöhnen? Und was bewirken diese?
 

Vitamin A:

Schon als Kinder lernen wir, teils wenig wissenschaftlich unterlegt, dass Karotten das Sehvermögen schärfen. Und tatsächlich hat bislang niemand den viel bemühten „Hasen mit Brille“ ausmachen können. Die Aussage stimmt insofern, dass Karotten viel Betakarotin enthalten. Dies sorgt nicht nur für ein leuchtendes Orange, sondern bildet auch die Vorstufe für das lebenswichtige Vitamin A. Vitamin A ist in der Tat gut für die Augen und heißt in der Fachsprache Retinol. Unsere Retina (nomen est omen), also unsere Netzhaut, könnte ohne Versorgung mit Retinol nicht zwischen hell und dunkel unterscheiden. Verantwortlich dafür ist das Pigment Rhodopsin, das aus Vitamin A aufgebaut wird. Es ist für den eigentlichen Sehprozess, die Umwandlung eines Lichtsignals in einen Sehreiz, unerlässlich. Wer unter einem Vitamin A-Mangel leidet, kann daher nachtblind werden, also eine Sehschwäche in der Dämmerung entwickeln. Aber auch Lichtscheu, trockene Augen und eine Verringerung der Sehschärfe infolge von Hornhauttrübungen können auf einen Vitamin A-Mangel zurückzuführen sein.

Lutein:

Nicht nur wir selbst, auch unsere Augen haben manchmal Stress. Oxidativer Stress spielt bei vielen Augenerkrankungen eine wichtige Rolle, wie etwa beim Glaukom oder altersbedingter Makuladegeneration. Durch den intensiven Stoffwechsel und den hohen Verbrauch an Sauerstoff beim Sehvorgang entstehen im Auge freie Radikale, die zelleigene Strukturen angreifen können. Normalerweise ist eine Zelle in der Lage, diese durch Neutralisation unschädlich zu machen. Wenn freie Radikale nicht mehr durch natürliche Regenerationsprozesse neutralisiert werden können, dann entsteht oxidativer Stress.1 Lutein ist ein antioxidatives Pigment, das freie Radikale bindet und auf diese Weise den oxidativen Stress reduziert. Es kommt in großen Konzentrationen in den Zellen der Makula (Gelber Fleck) der Netzhaut vor und hilft dabei insbesondere schädliches Blaulicht zu filtern. Solide wissenschaftliche Forschung zeigt, dass eine zusätzliche Versorgung mit Lutein diesen Vorgang unterstützt, um dadurch das Sehvermögen auf natürliche Weise zu verbessern. Lutein finden wir in verschiedenen Gemüse- und Obstsorten.
 

Viel Vitamin A und/oder Lutein sind z. B. in folgenden Nahrungsmitteln enthalten:

  • Möhren, Grünkohl, Spinat und Kohlblättern (Vitamin A und Lutein)
  • Leber (Vitamin A), einschließlich Lebertran
  • Mangold, Zucchini und Rosenkohl (Lutein)
  • Süßkartoffeln, Paprika und Butter (Vitamin A)
  • Himbeeren, Orangen, Heidelbeeren, Avocado (Lutein)

Über Vitamin A und Lutein hinaus spielen auch die Vitamine B, C und E für die Augengesundheit eine Rolle und dürfen in einer ausgewogenen Ernährung nicht fehlen.

Der Text dieses Blogbeitrags ist weder als medizinischer Rat gedacht noch ersetzt er die Empfehlungen von Experten. Wenden Sie sich bei spezifischen Fragen an augenärztliches Fachpersonal.

1 ÄrzteZeitung 23.09.2013

 

Fotocredit: Malte Jäger/Westend61

 

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